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Eine Netzbeeinflussungsanlage mit Wechselwegweiser, der zum Moment keine Umleitungsempfehlung anzeigt, ragt über einer dreispurigen Autobahn.

Netzbeeinflussungsanlagen

Im Folgenden finden Sie Erläuterungen zu den Netzbeeinflussungsanlagen in Baden-Württemberg.

play_arrowNetzbeeinflussungsanlage Leonberg - Walldorf

Mit der Errichtung der Netzbeeinflussungsanlage (NBA) zwischen dem Autobahndreieck (AD) Leonberg und dem Autobahnkreuz (AK) Walldorf im Autobahnviereck (gebildet durch die Autobahnen A5, A6, A8 und A81 zwischen Stuttgart, Karlsruhe, Walldorf und Heilbronn) verbindet sich das Ziel, überlastete Autobahnteilstrecken durch Umlenkung der verlagerbaren Verkehrsanteile zu entlasten. Konkret werden im Falle einer Störung im Zuge der mit blauer Wegweisung ausgeschilderten „Normalroute“ A6 und A81 (über Heilbronn) alle Verkehrsteilnehmer, die das vorgenannte Autobahnviereck zwischen dem AD Leonberg und dem AK Walldorf überregional befahren, auf die „Alternativroute“ A5 und A8 (über AD Karlsruhe) geleitet. Hierzu wird mittels der vorhandenen weißen Überkopftafeln mit durchgehendem schwarzen Anzeigefeld (dynamische Wegweiser mit integrierten Stauinformationen, kurz dWiSta) den Verkehrsteilnehmern an den Entscheidungspunkten am AD Leonberg und AK Walldorf eine entsprechende Umlenkungsempfehlung angezeigt.

Ein Kartenausschnitt zeigt das Autobahnviereck.
Umlenkungsempfehlung am AK Walldorf: „20 km Stau auf A81 hinter Anschlussstelle Heilbronn/Untergruppenbach. Fernverkehr mit Ziel Stuttgart sollte die Route über Karlsruhe (A5 und A8) wählen.“:

Einem statischen Verkehrsschild mit Richtungsangaben ist eine dynamische Anzeige gegenübergestellt, welche aufgrund eines Staus eine Umlenkungsempfehlung gibt.
Darüber hinaus wird der Verkehrsteilnehmer an den vorgenannten Entscheidungspunkten zusätzlich auch über größere Störungen/Vollsperrungen entlang der Alternativroute informiert. Ergänzend wird dem überregionalen Verkehrsteilnehmer, sofern es die verkehrliche Situation zulässt, die Empfehlung angezeigt, nach Stuttgart oder in Gegenrichtung nach Mannheim die Strecke über Heilbronn, also die A6 und die A81, zu nutzen. Sofern auch entlang dieser Strecke größere Störungen vorliegen, werden diese anstelle vorgenannter Empfehlung angezeigt.

Zusätzliche Information mit Empfehlung: „8 km Stau auf A5 hinter AS Pforzheim-Süd. Fernverkehr mit Ziel Mannheim sollte die Route über Heilbronn (A81 und A6) wählen“:

Eine Anzeigetafel gibt Auskunft über einen Stau und empfiehlt eine Umleitung.
Zusätzliche Information ohne Empfehlung: „8 km Stau auf A5 hinter AS Pforzheim-Süd und gleichzeitig auch 10 km Stau auf A6 hinter AS Bad Rappenau“:

Eine Anzeigetafel gibt Auskunft über zwei Stausituationen.
Eine Empfehlung für eine Route ist im Rahmen dieser Verkehrssituation mit großen Staus auf beiden Routen nicht sinnvoll.

Sind die Anzeigefelder schwarz, ist in der Regel keine Route signifikant günstiger, jedoch bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass auf den Routen keine Störungen vorliegen.

play_arrowNetzbeeinflussungsanlage Rhein-Neckar
Im Dreiländereck Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz - dem Ballungsraum Rhein-Neckar - bilden die Bundesautobahnen (BAB) A5, A6, A61, A656 und A659 sowie die Bundesstraße B9 ein engmaschiges Netz, das neben der Vernetzung der Mittel- und Großstädte im Rhein-Neckar-Raum auch eine großräumige Verbindungsfunktion hat. Es treten derzeit Verkehrsbelastungen bis zu 100.000 Kfz/24 h mit Schwerverkehrsanteilen von rd. 24 % auf. Diese führen zu regelmäßigen infrastrukturbedingten Überlastungen. Zunehmend treten auch unfallbedingte Verkehrsstörungen infolge des sinkenden Sicherheitsniveaus auf, die bedingt durch die hohe Verkehrsnachfrage negative Auswirkungen auf den Verkehrsablauf nach sich ziehen.

Zur Entschärfung der angespannten Verkehrssituation im Großraum Rhein-Neckar (ohne aufwändigen Querschnittsausbau) ist der Einsatz von flexiblen und kollektiv wirkenden Verkehrsbeeinflussungsmaßnahmen, insbesondere die Einrichtung einer Netzbeeinflussungsanlage (NBA), vorgesehen. Diese soll zukünftig mittels dWiSta-Tafeln an den relevanten Entscheidungspunkten den Verkehr bei Störungen im Netz bestmöglich lenken.

Durch die enge Zusammenarbeit mit den angrenzenden Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz wird es nach Realisierung der NBA Rhein-Neckar zukünftig möglich sein, die Verkehrsteilnehmer im Bereich zwischen Frankfurt, Ludwigshafen, Mannheim und Stuttgart länderübergreifend über abgestimmte Strategien bestmöglich zu steuern.

Ein Kartenausschnitt zeigt ein engmaschiges Straßennetz im Rhein-Neckar-Raum.
Im Rahmen der NBA Rhein-Neckar werden insgesamt 12 dWiSta-Tafeln an den Entscheidungspunkten

  • Mobilität auf den Straßen des Landes Baden-Württemberg
  • Erhöhung der Sicherheit auf den Straßen in Baden-Württemberg
  • Bereitstellung von Informationen über die Verkehrslage
  • Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Straße mittels steuerndem Eingreifen
  • Verringerung der Umweltbelastung durch Reduktion von Verkehrsstörungen
errichtet. Eine Skizze einer dWiSta veranschaulicht die NBA Rhein-Neckar.
Sämtliche Anschlussstellen und Kreuze im Anlagenbereich werden zudem, soweit noch nicht vorhanden, mit Geräten zur Verkehrsdatenerfassung aller relevanten Verkehrsströme ausgerüstet. Die NBA Rhein-Neckar wurde Anfang Januar 2015 in Betrieb genommen.

In einer Übersicht der NBA Rhein-Neckar sind dWiSta und Geräte zur Verkehrsdatenerfassung in Luftaufnahmen eingezeichnet und ihrer Position im Straßennetz zugeordnet.

Kofinanziert von der Fazilität 'Connecting Europe' der Europäischen Union